Loggienerweiterungen

In der Regel sind Loggien nach einer Seite hin offen, an den restlichen werden sie von den Außenwänden des Gebäudes umschlossen. Nicht selten sind sie überdacht, treten dabei zumeist aber nie über die Gebäudeflucht hervor.

War die Ausstattung mit Loggien zunächst ausschließlich repräsentativen Gebäuden vorbehalten, hielten sie später auch im Geschoßwohnungsbau Einzug. Dabei war ihnen jedoch nie der Stellenwert zugewiesen, den sie noch in Zeiten der Renaissance einnahmen. Die Grundfläche ist oft klein, schwindet zusätzlich durch nachträgliche Anbringung von Wärmedämmung, und bietet den Bewohnern nur wenig Platz zu freien Nutzung und Gestaltung

Loggienerweiterung
Eine Erweiterung einer Loggia durch vorgestellte Balkone beseitigt diese Nachteile, ohne den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu verändern auf vorteilhafte Weise. Die für Mieter oder Wohnungseigentümer nutzbare Fläche wird vergrößert. Die Stellung des Balkones über die Bauflucht hinaus bietet neue Ein- und Ausblicke.

Die Wahl der richtigen Anschlusshöhe der vorgestellten Balkone ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen altem Außenbereich und neuem Anschlusselement. Eine Entwässerung der Loggia kann dabei in die des Balkonsystems integriert oder bauseits vorgenommen werden. Die Farb- und Formgestaltung sowie die Materialauswahl des Geländer– und Brüstungssystems ist individuell wählbar und in Abstimmung mit der Fassadengestaltung des Gebäudes möglich.

BEISPIEL EINER LOGGIENERWEITERUNG/ BALKONERWEITERUNG

Loggienerweiterung Vorgehensweise

Alles in allem ist eine wirkungsvolle Loggiaerweiterung eine Sache der richtigen „Vorstellung“ und Ausführung.

Gebäudenischen
Ebenso wie Loggien stellen Nischen Elemente der Architektur dar. Teils sind sie planerisch vorgesehen, zunehmend treten sie jedoch auch aus der Notwendigkeit heraus auf, bei Gebäudesanierungen die Grundplatten von Loggien, zum Beispiel bei starken Beschädigungen, entfernen zu müssen. Diese bauliche Maßnahme bietet gleichzeitig den Vorteil, eine Wärmebrücke zum Haus zu beseitigen und somit dessen Energiebilanz zu verbessern. Übrig bleibt eine Aussparung im Gebäude, die mit einem Nischenbalkonsystem, einer Sonderform des Balkonanbaus, ausgestattet werden kann. Die Planung der weitestmöglichen Ausgestaltung einer Nische erfordert das Eindenken auch in die „schmalen“ Aspekte des Wohnungsbaus.

Nischenbalkonsystem
Der integrierte Balkon steht zum Teil im Gebäudegrundriß selbst, ragt an der Vorderseite jedoch über die Hausfront hinaus. Im Gegensatz zur Loggienerweiterung trägt der Nischenbalkon die gesamte Bodenfläche. Diese ist aufgrund der Form der Hausaussparung meist rechteckig.

Fassadenseitig werden die Balkone über Ankerhalterungen befestigt, die sich nach der Statik des Gebäudes richten. In der Front tragen zwei Stützen das System, sorgen so für die notwendige Standsicherheit. Diese Bauweise entspricht dem Prinzip der Vorstellbalkone.

Die Entwässerung der Balkone kann in die Balkonsysteme integriert werden. Aber auch bauseitige Lösungen sind vorsehbar. Den Gestaltungsmöglichkeiten der Brüstung in Farbe, Form und eingesetzten Materialien sind nur durch die Kreativität von Planern und Entscheidern Grenzen gesetzt.